Schwere Überschwemmungen in Peru
10. April 2017
Derzeit ist ein ShelterBox-Response Team in Peru, um die Einsatzmöglichkeiten nach den extremen Überschwemmungen zu beurteilen. Seit Dezember hatte es hier überdurchschnittlich viel Niederschlag gegeben, was zu Überschwemmungen und Erdrutschen in 24 der 25 Regionen des Landes geführt hatte. Über 600.000 Menschen sind betroffen. Viele Familien haben ihre Häuser und Existenzgrundlagen verloren, sodass vielerorts der Notstand ausgerufen werden musste. In den am schlimmsten betroffenen Gebiete kann das Wasser immer noch nicht ablaufen, sodass die Gefahr besteht, dass sich Seuchen ausbreiten.
Unser Response Team Mitglied Tim Vile schildert seine Eindrücke über den Besuch einiger der am stärksten betroffenen Gebiete so: „Wir flogen fast 1000 km nördlich der peruanischen Hauptstadt Lima, um das überschwemmte Gebiet zu erreichen. Die kleine Stadt Catacaos in die wir kamen, liegt sehr nah an einem Fluss und wurde mehrmals überschwemmt. Die Erde kann das viele Wasser einfach nicht mehr aufnehmen und die starke Sonne hat die einst staubigen Straßen in schlammigen Morast verwandelt. Viele Häuser sind mit einer dicken Schlammschicht überzogen. Manche Gebäude, die nicht so stabil waren, sind auch komplett zerstört. Und über allem hängt ein durchdringender Geruch, der vom Flussschlamm und stehendem Wasser ausgeht.“
„Der einzige trockene Bereich ist die eingebettete Hauptstraße. Hier traf ich eine Familie, die auf zwei Metern auf dem Seitenstreifen nahe der Straße lebt. Ohne Schutz vor der Sonne oder dem Regen versuchen sie auf diesem schmalen Streifen zwischen geschäftigem Verkehr und den Pfützen zu essen und zu schlafen. Sie mussten auch schon zwei Schlangen töten und fürchteten, dass noch mehr kommen. Mit Tränen in den Augen sagten sie mir, dass sie seit ein paar Tagen nun auch kein Trinkwasser mehr haben. Zum Glück waren die Tanker kurz darauf endlich wieder da.“
„Als jemand, der über 34 Jahre bei der Feuerwehr gearbeitet hat, habe ich schon viele Menschen in Krisensituationen erlebt. Aber die flehentlichen Blicke der verzweifelten Leute hier, ist die stärkste Motivation für mich, weiter als ehrenamtlicher Katastrophenhelfer für ShelterBox zu arbeiten.“